Als sich am Ende des vorigen Jahrhunderts unter der Bevölkerung in Eschweiler das Gerücht verbreitete, "es solle eine Bade- und Schwimmanstalt errichtet werden", dachte niemand daran, welche vielseitigen sportlichen Betätigungsmöglichkeiten damit verbunden sein sollten.
Schließlich wurde aus diesem Gerücht Wirklichkeit. Die Leitung der Badeanstalt an der Kaiserstraße war davon ausgegangen, den Schwimmbetrieb am 01.08.1899 aufnehmen zu können. Es zeigte sich aber bei der Probefüllung des Schwimmbassins ein Riß im Mauerwerk, dessen Behebung eine Verzögerung bis Ende Dezember 1899 bedeutete. Danach konnte auch die Schwimmhalle als Teil der Badeanstalt von der Bevölkerung benutzt werden.
Schon am 11. August 1899 hatte die Turnerschaft im Eschweiler Turnverein (ETV) auf einer Monatsversammlung beschlossen, das Schwimmen in das Vereinsprogramm aufzunehmen. Von nun an wurde unter dem Namen "Schwimmerabteilung des ETV", unter der Leitung von Wilhelm Seeger in Eschweiler der Schwimmsport volkstümlich gemacht.
Zunächst bestanden die Schwimmveranstaltungen aus kostenlosen Übungsstunden oder Schwimmkursen, an denen allerdings nur Männer und Knaben teilnehmen durften. Es sollte "Unsittliches" vermieden werden.
Da es zu dieser Zeit noch keine vollständig ausgearbeiteten Wettkampfregeln gab, konnten die wenigen schon bestehenden Schwimmvereine abwechslungsreiche "Schwimmfeste" im Schwimmen, Springen und Tauchen durchführen.
Die Sorge um "sittliche Entgleisungen" führte schließlich dazu, daß zum 1. Schwimmfest, am 7. September 1902, die Leitung der Bade- und Schwimmanstalt Mädchen und Damen nicht nur die Mitwirkung, sondern "jeglichen Zutritt, zu diesem Fest" verbot. Dennoch war die Veranstaltung ein voller Erfolg: 18 Schwimmer der Abteilung und 16 Knaben aus dem ersten Schwimmkursus wirkten dabei mit und die Zeitung "Bote an der Inde" berichtete am 8. September 1902:
"Das Programm, dessen Ausführung von den munteren Weisen der Mostartschen Kapelle begleitet war, wurde eröffnet mit einer interessanten Veranschaulichung des Schwimmunterrichts der Schüler. Daran schlossen sich Schwimmen und Schulspringen der Schüler an. Insbesondere das letztere fesselte die Aufmerksamkeit der Zuschauer in hellem Maße.
Es war erfreulich zu sehen, mit welcher Sicherheit und Gewandtheit die einzelnen Übungen ausgeführt wurden, und ergötzlich wirkte es, wenn die besonders Mutigen mit kräftigem ''Gut Naß, hurra!'' sich von dem höchsten Sprungbrett in das ihnen so lieb gewordene Element stürzten. Das Schulschwimmen der Schwimmerabteilung gereichte dem Fleiß der Mitglieder und nicht weniger auch dem Talent und der Lehrfähigkeit ihres Leiters, der Herrn Lehrers Seeger, zur Ehre. Einzelne herauszugreifen ist zwecklos, da alles wie am Schnürchen ging.
Als beim Kürspringen die Mitglieder ihre Vielseitigkeit und Tüchtigkeit nach freier Wahl bekundeten, legte sich auch der Zauber eines sonnigen Humors, für den die Schwimmkünstler reichlich sorgten, auf die dankbare Zuschauerschaft.
Große Leistungen durfte man beim Hecht- und Tellertauchen feststellen. Mit unfehlbarer Sicherheit wagten beim Kürspringen mehrere Mitglieder aus der höchsten Fensternische den Sprung in das Bassin. Mit der Aufführung der Tragikomödie ''Die versunkene Kanone'' fand das etwa drei Stunden in Anspruch nehmende Programm seinen höchst zwerchfellerschütternden Abschluß."
In den ersten Jahren dieses Jahrhunderts wuchs die Schwimmerriege auf über 50 Mitglieder an. Sie gingen "mit allem Eifer an ihre Aufgabe" und nahmen an Schwimmfesten im Bezirk Aachen teil, "wann immer sich eine Gelegenheit bot".
Am 2. September 1906 konnten die Schwimmer bei einem Schauschwimmen im Hangeweiher in Aachen teilnehmen, das zum Fest der Gründung eines Aachener Schwimmvereins veranstaltet wurde.
Bei den folgenden Schwimmfesten, deren Programme weiterhin aus "Schulschwimmen, Kürspringen, Reigen der Männer (!), Schulspringen, Ordnungsschwimmen, Rettungsübungen, Tellertauchen und Staffelschwimmen" bestand, vermochten die Eschweiler Schwimmer überall hervorragende Siege zu erringen. Im Jahre 1911 zum Beispiel, konnten sie anläßlich eines Schau- und Propagandaschwimmens des Dürener Schwimmvereins allein elf Kränze erringen.
Mehr als 10 Jahre hatte der "Ausschuß der städtischen Badeanstalt" die Teilnahme von Mädchen und Damen an Schwimmfesten grundsätzlich verboten, bis dann endlich im März des Jahres 1913 die allgemeinen Bestrebungen nach Gleichstellung der Frau dazu führten, daß Mädchen und Damen die aktive Teilnahme an Schwimmfesten erlaubt wurde. Sofort wurde in der Abteilung eine Damenriege gebildet, die schon zu Beginn 48 Mädchen und Damen zählte.
Die Damenriege ging mit großem Eifer ans Werk, denn schon beim 1. Stiftungsfest am 23. April 1914, das zusammen mit der "Aachener Damen-Schwimmgesellschaft" durchgeführt wurde, konnten Musterleistungen erzielt werden, die von Schwimmern nicht besser hätten ausgeführt werden können.
Bedingt durch den Kriegsdienst der Schwimmer und die zeitweise Schließung der Bade- und Schwimmanstalt in den Kriegsjahren des 1. Weltkrieges konnte die Übungsarbeit nur noch stark eingeschränkt und schließlich in den letzten Kriegsjahren überhaupt nicht mehr durchgeführt werden.
Schwimmfeste waren zu dieser Zeit schon gar nicht möglich. Während dieser schwierigen Zeit hatte Theo Simon die Leitung der Abteilung übernommen. Erst am 13. Juli 1920, nachdem der schmerzhafte Verlust durch den Soldatentod von 18 Schwimmern überwunden und die Mängel an der Bade- und Schwimmanstalt beseitigt worden waren, konnte ein "Propagandaschwimmen" durchgeführt werden, das an die Erfolge der Vorkriegszeit anknüpfen konnte.
Der 1. Weltkrieg hatte eine große Lücke in der Schwimmerriege hinterlassen: 18 junge Mitglieder hatten den Kriegsdienst mit ihrem Leben bezahlt. Deshalb war es eine ehrenvolle Aufgabe, daß am 12. Juni 1921 in der Bade- und Schwimmanstalt eine Gedenktafel für diese gefallenen Sportkameraden enthüllt wurde.
Diese Gedenktafel und die der Gefallenen des 2. Weltkrieges hängt heute im Foyer der Schwimmhalle an der Jahnstraße.
In den folgenden Jahren konnten Schwimmerinnen und Schwimmer der Abteilung bei Staffelwettkämpfen der Volksschulen in Eschweiler wie auch beim 1. Stiftungsfest des Alsdorfer Schwimmvereins im Jahre 1923 hervorragende Leistungen erzielen. Am 18. und 19. Oktober 1924 feierte die Abteilung unter der Leitung von Reiner Peltzer ihr 25-jähriges Jubiläum.
Der zweite Tag des Festes war den sportlichen Wettkämpfen vorbehalten, bei denen die Eschweiler Riege die meisten Siege - trotz des starken Aufgebots der Gegner - für sich buchen konnte. Auch 1927 bei den Meisterschaften des Rheinlandes in Oberhausen und 1928 beim Deutschen Turnfest in Köln waren Schwimmer der Abteilung sehr erfolgreich. Zu dieser Zeit wurden neben Schwimmen, Springen und Tauchen in zunehmendem Maße auch Wasserballspielen und Paddeln gepflegt.
Im August 1925 paddelten zwei Mitglieder der Abteilung auf dem Wasserweg von Köln nach Berlin. Für die 650 km lange Strecke brauchten sie 14 Tage. Zur gleichen Zeit paddelten zwei andere Abteilungsmitglieder die Strecke Trier - Uerdingen in 5 Tagen. Im Jahre 1930 wurde dann eine Kanugruppe gegründet, die 1933 schon 13 Boote besaß.
Seit 1926 bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges konnten Wasserballmannschaften der Abteilung in zahlreichen Begegnungen auf Gaugruppenfesten gegen Mannschaften aus Aachen, Köln, Bonn und Rheydt mehrmals Gaumeister werden.
Am 17. November 1937 wurde Hermann Kraemer, ("De Schwemmbotz") Leiter der "Schwimmerabteilung des ETV". Zu seinen Mitarbeitern zählten: H. Keller als Kassenführer, C. Lersch als 1. Schwimmwart der Herrenabteilung, H. Römer als 1. Schwimmwart der Jugendabteilung, A. Brandt als 2. Schwimmwart der Jugendabteilung und E. Cremer als Schriftführer und Frl. Schöneweiß. R. Risse und der bisherige Leiter der Abteilung wurden zu Beisitzern ernannt.
Der 2. Weltkrieg hatte wieder eine bedauerliche Unterbrechung in der Vereinsarbeit gebracht. Aber sofort nach dem Krieg, im Herbst 1945, fanden sich die ersten Mitglieder wieder zusammen, um den Schwimmbetrieb wieder aufzunehmen.
Es waren große Schwierigkeiten zu überwinden: Die Bade- und Schwimmanstalt hatte den Krieg unzerstört überstanden, konnte aber dennoch nicht geöffnet werden, weil es keine Kohlen zum Heizen gab. Für die Schwimmer war das aber kein Grund auf die Ausübung ihres Sports zu verzichten. Eine Steingrube in Röhe an der Autobahn wurde als Trainingsstätte genutzt.
Aber schon bald verbesserten sich die Trainingsbedingungen, denn am 30. Juni 1947 konnte in der Kaserne an der Preyerstraße das Feuerlöschbecken gepachtet werden, das durch eine Gruppe von Abteilungsmitgliedern in Eigenleistung noch rechtzeitig für die Bezirksmeisterschaften hergerichtet wurde. Nachdem erst im Juli 1948 die Bade- und Schwimmanstalt wieder geöffnet wurde, konnte der ordnungsgemäße Übungsbetrieb wieder aufgenommen werden. Deshalb konnten bei den Bezirksmeisterschaften 1948 und 1949 nur kleinere Erfolge erzielt werden.
Das 50-jährige Jubiläum, das im November 1950 im Kaiserhof gefeiert wurde, bescherte der Abteilung eine ständig anwachsende Mitgliederzahl. Zu dieser Zeit wurden auch grundlegende Voraussetzungen für spätere Erfolge geschaffen, indem man in verstärktem Maße um die Jugend warb und sie für den schönen Sport begeisterte.
Die intensive Aufbauarbeit am Anfang der 50er Jahre erhielt zusätzlichen Auftrieb, als im Juli 1953 das neugestaltete Freibad in Weisweiler wieder eröffnet wurde.
Während dieser Zeit konnte ein schönes Band der Kameradschaft mit den Schwimmern aus Jülich und Düren geknüpft werden, denn diese Vereine besuchten in den Wintermonaten der Jahre 1952/53 und 1953/54 die Übungsstunden der Abteilung. Gleichzeitig besuchten Schwimmer der Abteilung Lehrgänge des Westdeutschen Schwimmverbandes und des Landessportbundes, um ihr Leistungsniveau zu steigern. Im November 1954 wurden zum ersten Mal Vereinsmeisterschaften durchgeführt, die von nun an in jedem Jahr von den Schwimmerinnen und Schwimmern mit Spannung erwartet wurden und einen guten Leistungsvergleich im internen Wettkampf bedeuteten.
Im April 1956 legte Hermann Kraemer nach fast 19 Jahren die Leitung der Schwimmerabteilung nieder. Heinz Prömper übernahm nun zusammen mit Dr. Hans Kozel die Leitung der Abteilung. Hermann Kraemer wurde auf der Mitgliederversammlung im März 1958 für seine Verdienste geehrt und zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Das Jahr 1959 brachte für die nun 60 Jahre alte Schwimmerabteilung des ETV ein einschneidendes Ereignis:
Am 22. August 1959 fand im Vereinsheim Hotel Union eine außerordentliche Jahreshauptversammlung statt, welche wohl als eine der bedeutendsten in die Geschichte des Vereins eingehen wird. Auf Grund besonderer Umstände wurde die Umbenennung in "Eschweiler Schwimmclub 1899 e. V." beschlossen.
Danach erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht in Eschweiler, womit dann auch die Trennung vom Eschweiler Turnverein offiziell vollzogen wurde. Dennoch blieben die Mitglieder beider Vereine freundschaftlich miteinander verbunden. Als neues Vereinslokal wurde von der Mitgliederversammlung des "ESC 1899 e. V." das Hotel "St. Peter" in der Schnellengasse gewählt.
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Im Jahre 1954 hatte sich eine Gruppe von Schwimmern entschlossen, einen weiteren Schwimmverein in Eschweiler zu gründen. Sie nannten ihn "SV Hellas Eschweiler". Sie betrieben vor allem Wasserballspielen, Tauchen und Kunstschwimmen. Das Kunst- und Synchronschwimmen im Volksmund auch "Wasserballett" genannt, gehört seit dieser Zeit zum Schwimmsport in Eschweiler. Zunächst war es ungefähr ein Dutzend junger Damen, zu ihnen gehörte auch die spätere Trainerin Helene Jansen, die sich unter der Leitung von Hubert Kaldenbach darum bemühten, nach Musik zu schwimmen und dabei ein gemeinsam ausgesuchtes Thema darzustellen.
Dies gelang dann auch mit zunehmendem Erfolg, obwohl anfangs weder Lehrgänge angeboten wurden, noch Trainingsvorlagen zur Verfügung standen. Die Trainingsarbeit der kleinen Gruppe bestand in den Anfangsjahren zum größten Teil aus Improvisationen. Ihre Vorführungen waren das Ergebnis phantasie- und temperamentvoller Darstellung von Figuren im Wasser, die mit unermüdlichem Fleiß geübt wurden.
Auf ihren Veranstaltungen konnte die Gruppe ein immer größer werdendes Publikum begeistern, so daß schließlich mehr und mehr junge Damen Interesse am Kunstschwimmen fanden.
Viele von Ihnen haben auf zahlreichen nationalen und internationalen Schwimmwettkämpfen, Jubiläumsveranstaltungen, Eröffnungen von Schwimmsportstätten, u. a. mitgewirkt und ihr Können unter dem Beifall der Zuschauer unter Beweis gestellt. Die unermüdliche Arbeit der langjährigen Trainerin und "Mutter der Kunstschwimmabteilung", Helene Jansen, ist ein hervorragendes Beispiel für Vereinstreue und Liebe zum Schwimmsport. Helene Jansen hat 25 Jahre lang mit Ausdauer und Geduld die Abteilung geführt und sie zu dem gemacht, was sie heute ist: ein sportliches Aushängeschild für unsere Heimatstadt Eschweiler.
Es ist auch das Anliegen ihrer Nachfolgerinnen Ellen Paggen und Christine Schorn, noch viele junge Schwimmerinnen mit der Technik des Kunstschwimmens vertraut zu machen, damit sie in der Harmonie von Sport, Musik und Anmut eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung finden.
Die beiden Schwimmvereine haben mehr als 10 Jahre nebeneinander und bei gemeinsamen Wettkämpfen oft auch miteinander erfolgreich ihren Sport betrieben. Es war eine Zeit sportlich-fairer Auseinandersetzungen, die der Begeisterung für den Schwimmsport in der Bevölkerung unserer Heimatstadt enormen Aufschwung gegeben hat.
Nachdem im Jahre 1964 die neue Schwimmhalle an der Jahnstraße eröffnet worden war, zogen die Schwimmerinnen und Schwimmer mit einem lachenden und einem weinenden Auge von der Kaiserstraße zur Jahnstraße um.
Der Umzug von der nun 65-jährigen Bade- und Schwimmanstalt, in der alle im Laufe der Jahre viel Freude erlebt hatten, in eine für damalige Verhältnisse sehr moderne Schwimmsportstätte, ist manchem nicht leicht gefallen.
Ein herausragendes Sportereignis dieser Zeit war die Ausrichtung der Deutschen Jugendmeisterschaften am 3. Mai 1965, wofür der Verein vom Deutschen Schwimmverband besonders gelobt wurde.
Schon nach einem Jahr in der neuen Schwimmhalle hatten die Vorstände beider Schwimmvereine erkannt, daß es aus sportpolitischen Gründen vernünftiger war zu fusionieren, zumal einige aktive Schwimmerinnen und Schwimmer besonders dazu drängten, weil sie engen Kontakt miteinander pflegten und befreundet waren.
Im November 1965 wurde dann der Zusammenschluß von "Eschweiler Schwimmclub 1899 e. V." und "Schwimmverein Hellas Eschweiler" auf einer gemeinsamen Mitgliederversammlung im Hotel "St. Peter" in der Schnellengasse beschlossen.
Der neue Verein, der ausdrücklich der Tradition von 1899 verbunden bleiben wollte, wurde unter dem Namen
"Schwimmclub Delphin Eschweiler e. V."
in das Vereinsregister beim Amtsgericht Eschweiler eingetragen.
Unter dem Vorsitzenden Heinz Prömper und seinem Stellvertreter Peter Lersch erlebte der Verein weiteren Zuwachs an Mitgliedern und "eine erhebliche Steigerung der sportlichen Leistung", wie der damalige Ehrenvorsitzende Hermann Kraemer bei einer Veranstaltung treffend bemerkte.
Im Jahre 1968 übernahm dann Peter Lersch das Amt des Vorsitzenden, das er 1972 an Martin Stevens abgab, der im selben Jahr als Wettkampfrichter zu den Olympischen Spielen nach München berufen wurde, was auch eine Auszeichnung für den Verein bedeutete.
1974, im Jahre des 75-jährigen Vereinsjubiläums, war Josef Hermanns Vorsitzender. Sein Stellvertreter war Josef Görtz, der dann auf der Mitgliederversammlung im März 1975 den Vorsitz übernahm. Sein Stellvertreter wurde Hartmut Schwartz.
Beide sind bis auf den heutigen Tag in diesen Funktionen für den Verein tätig.
In diese Zeit fallen die ersten Kontakte zu den Schwimmsportfreunden aus der Partnerstadt Wattrelos in Frankreich und die Ausrichtung des 1. Bezirksoffenen Osterschwimmfestes, das seit dieser Zeit in jedem Jahr zur Osterzeit in Eschweiler durchgeführt wird und zu den größten schwimmsportlichen Veranstaltungen des Westdeutschen Schwimmverbandes, Bezirk Aachen gehört. In den Folgejahren erlebte der Verein den größten Mitgliederzuwachs seiner Geschichte und einen enormen Aufschwung.
Eine der Ursachen für diesen Aufschwung war die hervorragende Jugendarbeit, für die Helmut Wrede und Renate Mundt verantwortlich zeichneten. Dank ihres unermüdlichen Einsatzes wurden Naherholungsaufenthalte im Jugendheim in Raffelsbrand, mehrere Berlin-Fahrten, Sommerferienfahrten nach Kiel, Norwegen, Italien und der Schweiz, sowie zahlreiche Oster- und Herbstwanderungen und Fahrradtouren in die Eifel durchgeführt. Außerdem zählen seitdem Nikolausfeiern für die Jüngsten, für die der Nikolaus, alias Hannsgunter Bosselmann, nicht nur "Leckereien" sondern auch treffende und hilfreiche Ratschläge bereit hatte, Kunstschwimmfeste, Jahresabschlußfeiern und Seniorenfeste zu den besonderen Veranstaltungen des Vereins. Alle Programme und Protokolle der sportlichen Veranstaltungen werden seit dieser Zeit unter der fachkundigen Leitung von Josef Becker durch EDV erstellt.
Seit dem Ende der 70er Jahre bis heute erlebte der Verein zahlreiche Ehrungen. Die Kunstschwimmerinnen erhielten vom Landrat des Kreises Aachen, den "Ehrenbecher" für besondere Leistungen. Christian Lersch, Heinz Larscheid, Konrad Müller und Helene Jansen wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Zahlreiche Mitglieder wurden für 25- oder 50-jährige Treue zum Verein geehrt. Gleichzeitig wurden einige Vereinsmitglieder mit der silbernen oder goldenen Ehrennadel des Westdeutschen Schwimmverbandes "für besondere Verdienste um den Schwimmsport" ausgezeichnet, und zwar Christian Lersch, Helene Jansen, Josef Görtz und Hartmut Schwartz.
Sei dem Jahr 1981 wurden von der Stadtverwaltung in Eschweiler immer wieder Veränderungen der Übungs- und Trainingszeiten in den Städtischen Schwimmbädern Jahnstraße und Weisweiler vorgenommen. Manche Vorschläge hätten die Existenz der schwimmsporttreibenden Vereine gefährdet, wenn nicht Hartnäckigkeit auf Seiten des Vereins, Solidarität auch der anderen betroffenen Vereine und Kompromißbereitschaft bei der Stadtverwaltung immer wieder zu einem brauchbaren Ergebnis geführt hätten.
Die Energiekostenbeteiligung, die Auferlegung der Mehrwertsteuer für die Benutzung der Schwimmbäder und die Kürzung der Zuschüsse von Stadt und Kreis, sowie der Zuweisungen aus dem Landesjugendplan, zwangen den Verein zu äußerster Sparsamkeit, damit der Mitgliedsbeitrag in seiner "Sozialstaffelung" über viele Jahre hin konstant gehalten werden konnte, was dank der hervorragenden Kassenführung von Ewald Krombach auch gelang.
Seit 1985 wirken Vereinsmitglieder bei der Vorbereitung und Durchführung des Schwimmsportfestes der Eschweiler Schulen mit.
Zu dieser Zeit wurden auch die Triathlon-Veranstaltung, ein Wettkampf zu dem Schwimmen, Radfahren und Laufen gehört, das 24-Stunden-Marathonschwimmen und die Vergleichswettkämpfe mit den Vereinen aus den Partnerstädten Wattrelos (Frankreich) und Reigate & Banstead (Großbritannien) in das Vereinsprogramm aufgenommen.
Dank der guten Vorbereitungsarbeit von Hartmut und Karin Schwartz, unter Mitwirkung zahlreicher Familien des Vereins, konnten die freundschaftlichen Beziehungen, vor allem zu den englischen Schwimmsportfreunden, immer mehr gefestigt werden. Während dieser Zeit war der Verein Ausrichter von Westdeutschen Meisterschaften im Kunstschwimmen und von Bezirksmeisterschaften des Bezirks Aachen im Schwimmen, wofür er von Verbandsfunktionären besonders gelobt und ausgezeichnet wurde.
Im Jahre 1992 wurden vom Vorstand Gespräche mit dem Bürgermeister und dem Stadtdirektor der Stadt Eschweiler geführt, bei denen die Absicht der Stadtverwaltung erörtert wurde, die Schwimmhalle an der Jahnstraße zu renovieren und in ein "Freizeitbad" umzuwandeln.
Der ursprüngliche Plan der Stadtverwaltung, der dazu geführt hätte, daß die Schwimmhalle nicht mehr für sportliche Zwecke hätte genutzt werden können, konnte verhindert werden. Dies war das Ergebnis der energischen Interventionen des Vorstandes, einer Unterschriftenaktion, bei der sich über 5000 Bürger mit dem Verein solidarisierten, und der vertrauensvollen Zusammenarbeit des Vorstandes mit dem damaligen Bürgermeister Günter Wagner. Die Schwimmhalle an der Jahnstraße wurde dadurch zum "Sport- und Freizeitbad" und konnte nach einer Schließung von etwas mehr als einem Jahr, währenddessen der Verein notdürftig im Freibad Dürwiß und dem Hallenbad in Weisweiler trainieren mußte, im Oktober 1994 wieder der Bevölkerung, aber auch dem Verein zur Verfügung gestellt werden.
Es war ein freudiges Ereignis für den traditionsreichen Verein, daß er am 10. Oktober 1994 an seinem "angestammten Übungsplatz" den Betrieb wieder aufnehmen und wenig später, im Januar 1995, das 40-jährige Bestehen der Abteilung Kunst- und Synchronschwimmen feiern konnte. Fast 300 Besucher nahmen an der Veranstaltung teil. Was sie geboten bekamen, war "Spitze" und wurde von der örtlichen Presse mit den Schlagzeilen: "Seit 40 Jahren schön synchron - Anmut im Wasser" besonders herausgestellt. Es war ein buntes Programm aus Solo, Duett- und Gruppenvorführungen, das die Zuschauer begeisterte und oft mit anhaltendem Applaus gewürdigt wurde.
Nach den sportlichen Darbietungen traf man sich im Vereinslokal "Haus Lersch" in Eschweiler zu einem gemütlichen Beisammensein bei schmackhaften Speisen und Getränken. Für einige der Teilnehmer gab es nach Jahren ein freudiges Wiedersehen, das die Möglichkeit bot, über Erinnerungen an "alte Zeiten" zu plaudern. Viele haben bestätigt, daß es ein gelungenes Fest war.
Seit Oktober 1995 hat der Verein ein weiteres Ehrenmitglied. In einem würdigen Rahmen, im Beisein zahlreicher Vereine des Bezirks Aachen, konnte der Vereinsvorsitzende, während der Sprintmeisterschaften, dem Altbürgermeister der Stadt Eschweiler die Ehrenmitgliedschaft verleihen. Der Verein ehrte mit Günter Wagner einen verdienstvollen Politiker der Stadt Eschweiler, der sich für den Sport, insbesondere für den Schwimmsport, eingesetzt und mit dazu beigetragen hat, daß der Verein die Schwimmhalle an der Jahnstraße als Sportstätte auch weiterhin benutzen kann.
Der Verein hat in den 90er Jahren sein Sportangebot immer mehr verbreitert und vor allem im Bereich Anfängerschwimmen Außergewöhnliches geleistet. Dies hat sich auch auf den Mitgliederzuwachs ausgewirkt, denn nahezu 800 Mitglieder sind ein deutliches Zeichen für erfolgreiche Vereinsarbeit.
Der Vorstand des "Schwimm-Club Delphin Eschweiler e. V." ist sich seiner Verantwortung für seine zahlreichen Mitglieder und für den Schwimmsport bewußt und geht mit großer Zuversicht in das Jubiläumsjahr 1999 und hofft darauf, daß sich möglichst viele Mitglieder, Freunde und Gönner in diesem Jahr am Vereinsleben beteiligen.
[Text: Josef Görtz, Vorsitzender]
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